Luxury Business Report 2016 - page 8

LUXURY BUSINESS REPORT 2015
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TOP 25 LUXUSMARKEN IN DEUTSCHLAND
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DIE AKTUELLE
MARKTSI TUAT ION
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Der weltweite Luxusmarkt verzeichnet wie in den Vorjahren ein geringeres Wachstum. Während die
großen Schwellenländer wie China und Russland einen negativen Trend aufweisen,
haben Japan und andere asiatisch-pazifische Märkte an Fahrt aufgenommen. Das Jahr war zudem
geprägt von einer starken Abwertung des Euro gegenüber anderen globalen Währungen. Die Aussichten
für die Luxusbranche in Deutschland sind jedoch nach wie vor sehr vielversprechend, denn
das Bewusstsein für höchste Qualität und Perfektion besteht bei den deutschen Kunden unverändert.
as Vermögen kumuliert sich weltweit und auch in Deutsch-
land zunehmend punktuell. Obwohl der wachsende Split in
der Wohlstandsverteilung generell zu einer kleiner werden-
den Zielgruppe für Luxusgüter führt, haben sich die Anfor-
derungen an diese nicht verändert bzw. steigen sogar. Welt-
weit ist das Marktvolumen des Luxusmarktes im Jahr 2015
um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen und hat
somit erstmals die Umsatzmarke von 1 Billion Euro durch-
brochen.
Wie bereits in den Vorjahren wird diese Entwicklung beson-
ders durch den Automobilsektor angetrieben, der mit einem
achtprozentigen Anstieg das deutlichste Wachstum verzeich-
net. Doch auch die Nachfrage nach Luxushotels und Kunst
ist im Vergleich zum Vorjahr mit sieben bzw. sechs Prozent
sichtbar gestiegen, dicht gefolgt von den Kategorien Luxus-
möbel, Feinkost und Luxuskreuzfahrten, die jeweils um vier
Prozent gewachsen sind. Die Luxusgüter des persönlichen Ge-
brauchs wie beispielsweise Schmuck, Mode und Accessoires,
die ihr Marktvolumen in den vergangenen 20 Jahren verdrei-
facht haben, legen mit einem Plus von knapp zwei Prozent auf
bis zu 253 Milliarden Euro zu. Die Nachfrage durch junge
Premium- und Luxuskunden in Schwellenländern sowie die
Wiederbelebung des amerikanischen Luxusmarktes stellen
wie im Vorjahr die Hauptursachen für das kontinuierliche
Wachstum des weltweiten Luxusmarktes dar.
Bei genauer Betrachtung der regionalen Marktsegmente ent-
fallen 32 Prozent der weltweiten Luxusgüter des persönli-
chen Gebrauchs auf Europa, das sich weiterhin als wichtigs-
ter Einkaufsmarkt im internationalen Vergleich behauptet.
Dagegen kommen Nord- und Südamerika nur zusammen
auf einen Anteil von 34 Prozent. Auf Japan wiederum ent-
fällt ein Anteil von acht Prozent, während auf China sieben,
den Rest Asiens 13 und auf die übrige Welt fünf Prozent
entfallen.
Wie wir bereits in unserem letzten Report gezeigt haben,
haben Luxusunternehmen die Bedeutung des Internets hin-
sichtlich der Kaufentscheidung ihrer Kunden erkannt, was
sich wiederum in dem kontinuierlichen Wachstum des On-
line-Luxusmarkts widerspiegelt: Weltweit ist dieser im Be-
reich der Luxusgüter des persönlichen Gebrauchs um sieben
Prozent auf 16,8 Milliarden Euro angestiegen und hat damit
seinen Marktanteil seit 2012 fast verdoppelt. Der Vertrieb
durch eigene Retail- und Online-Stores hat im Vergleich zum
Vorjahr zwei Prozentpunkte zugelegt und kommt damit auf
einen Anteil von 34 Prozent. Dennoch ist der Großhandel mit
66 Prozent Anteil nach wie vor der dominierende Distributi-
onskanal für Luxusunternehmen.
Die am Preis-Leistungs-Verhältnis orientierte Mittelschicht in
Ländern wie China wächst, und auch die Verbraucher in be-
reits gesättigten Märkten sind auf der Suche nach Schnäpp-
chen. Dies zeigt sich im zunehmenden Vertrieb über Outlets,
der auf den Gesamtmarkt bezogen im Laufe der letzten drei
Jahre um mehr als 50 Prozent auf etwa 26 Milliarden Euro
gestiegen ist. Derartige Preisabschläge betreffen 2015 auch
mehr als ein Drittel des weltweiten Luxusmarkts, insbesondere
Kaufhäuser, Fachgeschäfte und E-Commerce-Plattformen. //
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