spenden magazin 2015 - page 11

Hilfe für Kinder in Not
Etwa 120.000 Mädchen und junge Frauen arbeiten
unter katastrophalen Bedingungen in indischen Textil-
fabriken: Sie leben eingesperrt auf dem Fabrikgelände
und müssen täglich 12 bis 16 Stunden schuften.
terre des hommes hilft den Textilarbeiterinnen,
der Sklaverei zu entkommen und eine Ausbildung
zu beginnen. Damit die Mädchen sich ihren Lebens-
unterhalt ohne Ausbeutung verdienen können.
Unterstützen Sie uns dabei – mit Ihrer Spende!
IBAN DE20265900250700800700
Telefon 0541/71 01-128
Sklaverei
in Mode
«
I N FOS
·
Am 12. Juni ist der Internationale Tag
gegen Kinderarbeit.
·
Verglichen mit dem Jahr 2000 ist
bis 2012 die Zahl der Kinderarbeiter
weltweit deutlich zurückgegangen – im
Bereich „gefährliche Arbeit“ von
171 Mio. auf 85 Mio. Dennoch ist
genau diese Kategorie statistisch nur
schwer erfassbar, z. B. in Fällen von
Zwangsprostitution oder -rekrutierung.
·
Die neuen UN-Entwicklungsziele, Sus-
tainable Development Goals (SDGs),
sehen Sofortmaßnahmen vor, um
die schlimmsten Formen der Kinder-
arbeit (z. B. Prostitution, gefährliche
Minenarbeiten oder Kindersoldaten) zu
beenden.
·
Kinderarbeit in all ihren Formen soll
nach den SDGs bis 2025 abgeschafft
werden.
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schützen und ihnen den Zugang zu Bildung
sichern“, sagt Angelika Böhling, Pressespre-
cherin der Kindernothilfe. Die Hilfsorgani-
sation unterstützt deshalb die Forderungen
vieler Kinder-Gewerkschaften, die sich in
manchen Ländern gebildet haben.
Die Kinder anhören
Großes Aufsehen erregte die Union der
Kinder- und Jugendarbeiter Boliviens,
UNATSBO, vor einigen Jahren, als sie eine
Gesetzesänderung für ihre jungen Mitglie-
der durchsetzen konnte: 2009 strich Boli-
vien als erstes Land der Welt das Verbot
von Kinderarbeit. Stattdessen heißt es nun
„Ausbeutung von Kindern ist verboten“. Da-
rüber hinaus kämpfen die Kinderarbeiter in
Lateinamerika gegen ihre Diskriminierung
und für ihr Recht auf Arbeit – aber unter fai-
ren Bedingungen. Unterstützung bekommen
sie neben der Kindernothilfe zum Beispiel
auch von terre des hommes: Gemeinsam ha-
ben diese Hilfsorganisationen die Kampagne
„Zeit zu reden!“ ins Leben gerufen, mit der
sie die Einbeziehung der arbeitenden Kinder
fordern: „Denn auf allen bisherigen Konfe-
renzen zumThema Kinderarbeit wurden die,
um die es geht, nicht gefragt. Das wollen wir
jetzt ändern“, sagt Antje Ruhmann, Referen-
tin für Kinderrechte bei terre des hommes
Deutschland. Ziel ist es, die Ergebnisse ei-
ner weltweiten Befragung von betroffenen
Kindern 2017 auf der Weltkonferenz Kinder-
arbeit der ILO vorzutragen und den Kinder-
arbeitern so eine Stimme zu geben.
Arbeit UND Bildung
Nach Schätzungen von UNICEF muss welt-
weit die Hälfte aller Schulkinder parallel
zur Schule arbeiten. Jedes vierte Kind bricht
jedoch deshalb die Schule ab. So ist Kinder-
arbeit nicht nur eine Folge von Armut, son-
dern trägt auch zu deren Etablierung bei.
Denn Kinder ohne Schul- und Berufsausbil-
dung können später ihren Lebensunterhalt
nicht bestreiten und müssen ihrerseits die
eigenen Kinder arbeiten schicken. UNICEF
unterstützt deshalb in betroffenen Ländern
Schulen, Lernzentren und berufliche Trai-
ningskurse für arbeitende Kinder. So kön-
nen diese irgendwann besser bezahlte Jobs
ausüben und den menschenunwürdigen
Teufelskreis durchbrechen. Für eine besse-
re Zukunft ihrer eigenen Kinder!
Barbara Lang
1.12.2015:
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